Hmpf, habe gestern meine hervorragende Hausarbeit abgegeben, eine gute Klausurnote mitgeteilt bekommen und ein paar Kollegen getroffen, die laut eigener Aussage ihr Studium retten wollten - Hauptfach Germanistik in irgendetwas anderes wechseln. Soll wohl ganz furchtbar sein.

Ich für meinen Teil muss mich jetzt an die zweite noch ausstehende Hausarbeit im Japanologie-Proseminar "Medien- und Populärkultur" machen. Thema: Die Geschichte der Werbung im Nachkriegsjapan im Vergleich mit jener der Bundesrepublik. An sich sehr interessant, man findet dummerweise nur fast keine Quellen dazu >_>


Normalerweise bin ich ja ein relativ toleranter, hilfsbereiter Mensch. Aber es gibt diese Situationen, in denen bei mir so eine Grenze erreicht ist. Als ich gestern mit dem Bus zur Uni gefahren bin, saß da ein fetter, alter Mann (Sorry, aber war nunmal so, das lässt sich kaum anders ausdrücken ^^), der gleich zwei Sitze an Platz einnahm und sich über die Lehne vorbeugte. In der Nähe stand auch ein extrabreiter Rollstuhl, aber wenn man nicht genau hingeschaut hat, konnte man auch nicht zwangsläufig darauf kommen, dass dieser und der offensichtlich doch körperlich behinderte Mann zusammengehörten. Seine seltsam klein aussehende Frau hatte er wohl auch dabei.
Jedenfalls war ich in den Türbereich vorgegangen, um den neu Eingestiegenen genug Platz zu machen, wie das nunmal so üblich ist. Als die beiden besagten Personen dann aussteigen wollten, standen ich und der Typ neben mir wohl im Weg, und von Anfang an war nur sehr unfreundliches Gezeter und Gemecker von dem Mann und der Frau zu vernehmen. Wir standen zuvor ja mit dem Rücken zu ihnen und können schlecht Augen im Hinterkopf haben, brauchten also einen Moment, um zu verstehen, was los war. Der Mann wollte ja in seinen Rollstuhl und diese Rampe des Busses musste ausgeklappt werden, damit die heraus konnten. Wir mussten also kurzzeitig aussteigen. Der Busfahrer war schon gekommen, um denen zu helfen und auch ich habe denen noch die Rampe wieder eingeklappt und durfte mir trotzdem nur Beschimpfungen anhören. Habe dazu mal meine Klappe gehalten und nur gelächelt, wozu der Kommentar kam, ich sollte nicht so dumm grinsen. Hatte an dem Morgen wirklich alles andere als Lust, zu argumentieren, zumal keine Zeit war und ich die Nacht kaum geschlafen hatte.
Aber extrem unverschämt war es trotzdem. Die anderen Fahrgäste schienen zumindest kein Fehlverhalten unsererseits bemerkt zu haben. Ich meine - was verlangen die vom Rest der Welt? Soll ich mich im Bus die ganze Zeit im Kreis herum drehen, um alles im Blick zu haben und so auch ja keinem im Weg zu stehen? Ich habe echt andere Sorgen und hatte an besagtem Morgen auch einen ziemlich großen Bücherstapel zu schleppen. Mag ja sein, dass diese Leute es nicht leicht im Leben haben, aber dann müssen sie ihren Frust ja nicht gleich an anderen auslassen. Ich hasse es eben, wenn sich diese Menschen für den Mittelpunkt des Universums halten. Dabei könnte es so simpel sein. Man hätte uns ganz einfach freundlich ansprechen sollen und es wäre überhaupt kein Problem gewesen, mal eben aus dem Weg zu gehen. Aber so brauchten wir einen Moment, um überhaupt zu merken, dass wir gemeint sind (Wer fühlt sich schon auf Anhieb angesprochen, wenn er von hinten nichts als Beschimpfungen hört?). Auch der Busfahrer ist aufmerksam genug, um nicht einfach schnell weiterzufahren, wenn das etwas länger dauert.
Naja, Leute gibt's

Habt ihr solche und ähnliche Situationen auch schon erlebt?